WISSEN💡Glaubenssätze - 5 Ansätze, wie du solche los wirst, die deiner sexuellen Zufriedenheit im Weg stehen

Die subtile Dynamik zwischen Glaubenssätzen und weiblicher Sexualität ist ein spannendes Forschungsfeld. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die tiefgreifenden Auswirkungen von Überzeugungen auf die sexuelle Zufriedenheit von Frauen.

Negative Glaubenssätzen wirken sich negativ aus

In einer 2019 veröffentlichten Studie mit über 400 Teilnehmerinnen wurde deutlich, dass Frauen mit ausgeprägten Überzeugungen wie “mit zunehmendem Alter nimmt die Lust am Sex ab” oder “Frauen, die nicht gut aussehen, können sexuell nicht befriedigt werden” häufiger mit sexuellen Funktionsstörungen konfrontiert sind. Die Reflexion über diese Überzeugungen kann Türen zu einer selbstbewussteren und erfüllteren Sexualität öffnen. 

Partnerschaftliche Kommunikation als Schlüssel

Aktuelle Studien betonen die zentrale Rolle der partnerschaftlichen Kommunikation für eine erfüllte Sexualität. In einer umfassenden Umfrage gaben Paare an, dass offene Gespräche über individuelle Glaubenssätze den Grundstein für eine harmonische Intimität legen können.

Gesellschaftliche Einflüsse und männliche Sexualität

Eine Analyse von Forschungsergebnissen aus verschiedenen Ländern enthüllt die Auswirkungen gesellschaftlicher Erwartungen auf die männliche Sexualität. Männer, die bestimmten "Macho"-Überzeugungen unterliegen, neigen häufiger zu sexuellen Funktionsstörungen. Darunter fallen Glaubenssätze wie “ein echter Mann hat sehr oft Geschlechtsverkehr”, “die Härte und Länge der Erektion ist das, was die Frauen am meisten befriedigt”. Eine reflektierte Auseinandersetzung mit diesen Einflüssen kann zu einer gesünderen sexuellen Identität führen.

Mehr zu Glaubenssätzen und Libido? Hier findest du echte Erfahrungsberichte von Frauen und weitere Artikel.

5 Praktische Ansätze, wie du Glaubenssätze los wirst, die dir im Weg stehen

1. Erforsche deine Glaubenssätze:

  • Nimm dir Zeit, um deine Gedanken und Überzeugungen zu reflektieren. Identifiziere bewusst, welche Glaubenssätze du rund um Sex und Sexualität hast.

  • Anfangen kannst du mit gängigen Beispielen wie

    • Penetrativer Sex ist der zentrale Aspekt der menschlichen Sexualität, und Masturbation, Oralverkehr und Analverkehr sind abweichend und schmutzig. 

    • Frauen spielen eine passive, rezeptive sexuelle Rolle.

    • Das erste Mal Sex bedeutet das erste mal Penis-in-Vagina Sex zu haben.

    • Das erste Mal muss perfekt sein.

    • Sexuelles Begehren und Vergnügen als Sünde: Sex ist eine männliche Aktivität und Frauen müssen ihr sexuelles Verlangen und ihre Lust kontrollieren, da dies sündige Erfahrungen sind.

    • Sexuelles Verlangen, Lust und Orgasmus nehmen mit dem Alter ab, insbesondere nach der Menopause.

  • Wie stehst du zu diesen Aussagen?

2. Akzeptiere sie als Teil deiner Herkunft:

  • Verurteile dich nicht für deine Glaubenssätze. Akzeptiere, dass sie oft tief in der Vergangenheit verwurzelt sind und einen Teil deiner persönlichen Geschichte darstellen.

  • Erkenne an, dass diese Überzeugungen in bestimmten Lebensphasen möglicherweise eine Schutzfunktion hatten.

3. Frage dich, woher diese Glaubenssätze stammen und ob sie dir gerade gut tun:

  • Untersuche die Ursprünge deiner Glaubenssätze. Entstanden sie aus familiären, kulturellen oder persönlichen Erfahrungen?

  • Evaluiere, ob diese Überzeugungen in deiner aktuellen Lebenssituation noch relevant oder hilfreich sind.

4. Für solche Glaubenssätze, die dir im Weg stehen: Wie würdest du diesen Glaubenssatz gerne für dich umformulieren:

  • Identifiziere die negativen oder einschränkenden Glaubenssätze, die dein Fortkommen behindern.

  • Überlege, wie du diese Überzeugungen positiver umformulieren könntest, um eine unterstützende Denkweise zu fördern.

5. Schreibe und teile deine neuen Glaubenssätze:

  • Formuliere klare, positive Glaubenssätze, die deine neuen Überzeugungen widerspiegeln.

  • Teile diese neuen Überzeugungen mit vertrauten Menschen, um Unterstützung zu erhalten und um das Verständnis für deine Veränderungsprozesse zu vertiefen.

Dieser Prozess hilft nicht nur dabei, negative Glaubenssätze zu identifizieren, sondern bietet auch konkrete Schritte zur Umformulierung und Integration neuer, positiver Überzeugungen in dein Denken und Handel

Quellen

Nobre PJ, Pinto-Gouveia J. Dysfunctional sexual beliefs as vulnerability factors to sexual dysfunction. J Sex Res. 2006 Feb;43(1):68-75. doi: 10.1080/00224490609552300. PMID: 16817069.

Raposo S, Rosen NO, Corsini-Munt S, Maxwell JA, Muise A. Navigating Women's Low Desire: Sexual Growth and Destiny Beliefs and Couples' Well-Being. J Sex Res. 2021 Nov-Dec;58(9):1118-1129. doi: 10.1080/00224499.2021.1884179. Epub 2021 Mar 3. PMID: 33656409.

Peixoto MM, Lopes J. Sexual functioning beliefs, sexual satisfaction, and sexual functioning in women: a cross-sectional mediation analysis. J Sex Med. 2023 Feb 14;20(2):170-176. doi: 10.1093/jsxmed/qdac014. PMID: 36763917.

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