“Das mit der Body-Positivity klappt noch nicht” Finja, 29
In der Pubertät war ich nur so mittelmäßig zufrieden mit meinem Körper. Anfangs war ich sehr dünn, was ich eigentlich gut fand, aber ich hatte kaum Brüste, was mich gestört hat. Als ich dann etwas "dicker" wurde, wuchsen auch endlich Brüste. Als Teenager hielt ich diese immer für zu klein, jetzt finde ich sie gut. Trotz der vielen Dehnungsstreifen, die ich schon habe, seit sie zu wachsen anfingen.
Leider bekomme ich meinen Heißhunger auf Süßes nur schlecht in den Griff
Dafür finde ich mich mittlerweile eher zu dick. Mein Bauch schwabbelt, meiner Oberarme hängen etwas, ich habe dicke Oberschenkel mit viel Cellulite und Dehnungsstreifen am Po und der Hüfte. Leider bekomme ich meinen Heißhunger auf Süßes nur schlecht in den Griff, vor allem in stressigen Zeiten. Dadurch fühle ich mich weniger attraktiv und zeige meinen Körper nicht so gerne. Das frustriert mich und ich tröste mich mit Schokolade, obwohl ich es eigentlich besser wüsste.
Ich habe natürlich viel Makeup getragen um meine Pickel zu verdecken
Obwohl ich als Teenie rückblickend eigentlich eher hübsch war, fand ich mich eher unterdurchschnittlich und fühlte mich neben meinen besten Freundinnen eher unsichtbar wie ein hässliches Entlein. Ich war immer schon eher introvertiert und habe bis heute auch eine dementsprechend unauffällige Ausstrahlung. Ich habe natürlich viel Makeup getragen um meine Pickel zu verdecken - das taten damals aber alle. Peinlich waren mir v.a. Körpergeruch und Körperhaare. Ich dachte oft, ich könnte nach Schweiß riechen, obwohl ich es wahrscheinlich gar nicht tat, Deo war ein permanenter Begleiter. Ich dachte auch, man muss als Frau immer rasiert sein, für Stoppeln hab ich mich geschämt. Andererseits störten mich die vielen Rasierpickelchen, aber das musste wohl so sein. Erst jetzt schaffe ich es langsam, mich an ein paar Haare und Stoppeln zu gewöhnen.
Das mit der Body-Positivity klappt zwar für den Kopf, aber noch nicht fürs Gefühl
Beim Sex denke ich oft darüber nach, wie ich gerade aussehe, wie meine Bewegungen wirken, wie ich meine Problemzonen aus dem Fokus heraushalten kann. Ich sollte wohl noch lernen, meinen Körper zu lieben und zu schätzen, wie er ist. Das mit der Body-Positivity klappt zwar für den Kopf, aber noch nicht fürs Gefühl. Da ist noch Luft nach oben.