“Zusammen auf Erkundungsreise begeben” Dani, 38
Mein Freund war sehr einfühlsam und vorsichtig, so dass es zwar nicht DAS Highlight war, aber immerhin nicht so weh tat wie befürchtet.
Meinen ersten Freund hatte ich mit 15, er war sexuell erfahrener und 8 Jahre älter als ich (ein Muster, dass ich beibehalten sollte). Auch wenn er im Nachhinein betrachtet menschlich eher nicht so toll war, war er bei meinen ersten sexuellen Erfahrungen Gold wert. Er hat mich nie gedrängt, sondern ich konnte den Sex in meinem Tempo erkunden und nach meinen Wünschen gestalten. Das erste Mal war sehr aufregend, ich hatte Angst, weil diverse Horrorgeschichten im Freundeskreis kursierten: von literweise Blut verlieren über höllische Schmerzen bis hin zu ungewolltem Analsex. Aber mein Freund war sehr einfühlsam und vorsichtig, so dass es zwar nicht DAS Highlight war, aber immerhin nicht so weh tat wie befürchtet. Sowieso ist der Sex von Mal zu Mal besser geworden. Wenn ich etwas nicht wollte, hat er das immer akzeptiert. Wenn ich etwas ausprobieren wollte, hat er mich behutsam begleitet. Ich glaube, das hat auch dazu beigetragen, dass ich sehr offen mit meiner Sexualität umgegangen bin und noch gehe.
Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich getraut habe, zu sagen, dass ich das nicht mag.
In verschiedenen Phasen meines Lebens habe ich viel ausprobiert, mit Anfang 20 auch öfter Dinge gemacht, die ich nicht so toll fand, Blasen und schlucken zum Beispiel. Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich getraut habe, zu sagen, dass ich das nicht mag. Das war allerdings auch von den Männern abhängig und irgendwie hat es trotzdem zu meiner Selbstfindung beigetragen.
Nach meiner Scheidung habe ich mich etwas im S/M Milieu umgeschaut und auch dort nochmal sehr gut meine Grenzen und Vorlieben erfahren können. Ich habe einerseits die körperlichen Grenzen ausgetestet, also wieviel und welche Art von Schmerz bereitet mir Lust, das wären zum Beispiel Fesselspiele, die Hand am Hals, festgehalten werden, der Einsatz der Peitsche oder Spanking. Aber auch die moralischen und mentalen Grenzen waren für mich wichtig auszuloten.
Wenn mir zum Beispiel einer "befohlen" hat, vor ihm auf allen Vieren zu kriechen oder ihn anzupinkeln, wurde schnell klar, dass das nicht mein Ding ist.
Ich bin eher der devote Typ, es war interessant und spannend auszuprobieren, wie weit ich mich dominieren lassen möchte und wo für mich der Spaß aufhört. Wenn mir zum Beispiel einer "befohlen" hat, vor ihm auf allen Vieren zu kriechen oder ihn anzupinkeln, wurde schnell klar, dass das nicht mein Ding ist. ich bin normalerweise sehr schnell erregt und komme oft und heftig, weshalb ein "Orgasmusverbot" mich zum Beispiel sehr angemacht hat, ebenso wie Schmerzen oder Spiele mit Kerzenwachs. Wenn dann noch die passenden Begriffe fallen, gibt's kein Halten mehr. In diesem Rahmen habe ich auch das Squirten für mich entdeckt. Bisher gab es jedoch nur zwei Männer, die diese Technik beherrschen bzw. bei denen ich mich so fallen lassen konnte. Aber das ist voll mein Ding. Auch beim Masturbieren stelle ich mir das gern vor. Mir reicht dabei oft meine Fantasie oder ich lese erotische Geschichten bzw. höre mir bei femtasy etwas an. Stimmen und Worte bringen mich schnell auf Touren. Pornos bringen mir nicht viel, zumal ich die klassischen Pornos auch oft sehr grenzwertig finde.
Wichtig, dass man sich zusammen auf Erkundungsreise begibt
Sowohl in meinen Beziehung als auch in Singlezeiten probiere ich mich viel aus und habe gern und viel Sex. Dabei bin ich weder auf ein Geschlecht noch auf bestimmte Praktiken festgelegt, sondern finde es wichtig, dass man sich zusammen auf Erkundungsreise begibt, neue Dinge ausprobiert, offen ist, sich liebe - und respektvoll begegnet und die Grenzen des anderen und seine eigenen auslotet. Und das unabhängig davon, ob es sich um eine Affäre, einen ONS oder eine Liebesbeziehung handelt. Dadurch erlebe auch ich immer noch neue, spannende und manchmal sehr skurile Situationen, über die ich vielleicht irgendwann mal ein Buch schreiben werde.