“Dank anderer Frauen ist Sex für mich heute viel intensiver und schöner” Kim, 46
Sexualität ist etwas ausgesprochen Wichtiges in meinem Leben. Sexualität bedeutet für mich, meinen tiefsten Fantasien in mir Raum zu geben, sie mir vorzustellen und vielleicht auszuleben. Sex erlaubt mir, meinen eigenen Körper wahrzunehmen und zu spüren und auch Nähe zuzulassen. Es bedeutet für mich Nahrung und Energie zu bekommen, zu geben und auszutauschen.
Das geschieht dann gerne mit mir selbst oder am liebsten mit einem Mann!
Meinen ersten Sex hatte ich mit 15 oder 16, er war 22. Ich war zwar sehr neugierig, hatte aber gleichzeitig auch Angst. Ich habe versucht, einfach zu vertrauen. Es waren sicher nicht die besten zwei Jahre in Sachen Sex, es ist sehr viel passiert und ich habe sehr viel zugelassen. Teilweise war es eben nur so ein “Hasengerammel” - ich wusste es einfach nicht besser.
Ich bin generell eher in festen Beziehungen gewesen und hatte dadurch viel Raum zum Ausprobieren. Es war ein stetiges dazulernen. In den jungen Jahren, habe ich viel eher Dinge “über mich ergehen lassen”. Es waren per se keine schlechten Erfahrungen aber eben nicht immer super.
Der Orgasmus an sich ist sehr schön und für mich ohne weiteres möglich, dennoch für mich beim Sex keine oberste Priorität
Sexualität heute bedeutet für mich Nähe zuzulassen, bewusst ins körperliche Fühlen zu gehen. Es bedeutet Nahrung und Energie zu bekommen und zu geben bzw. diese auszutauschen. Der Orgasmus an sich ist sehr schön und für mich ohne weiteres möglich, dennoch für mich beim Sex keine oberste Priorität.
Diese Einstellung habe ich erst vor ein paar Jahren gewonnen, nachdem ich mich mehr mit dem Frausein und meinem Körper beschäftigt habe. Seminare über Weiblichkeit und Yoga haben da sehr geholfen wie auch die vielen Gespräche mit Freundinnen. Also eigentlich haben eher andere Frauen dazu beigetragen, dass Sex für mich heute etwas ganz anderes ist und ich es als viel intensiver und schöner empfinde. Ich habe gemerkt, dass je mehr ich in meinem Körper bin, umso weniger mache ich meine sexuellen Bedürfnisse vom Mann abhängig. Ich bestimme, ob ich einen Orgasmus bekomme oder nicht. Vielleicht mehr noch bei der Selbstbefriedigung. Da dient der Sex mit mir und der Orgasmus speziell als Ventil. Er wirkt beruhigend auf mein Nervensystem, baut angestauten Stress ab, befriedigt aufkommende Lust und Fantasien und hilft mir sehr beim Einschlafen.
Meine Orgasmen fühlen sich an wie eine große Welle die sich langsam aufbaut, immer größer wird bis sie dann genussvoll bricht und langgezogen an Land spült.
Dort rollt die Welle über den Strand, verteilt sich die Welle und fließt sanft zurück. Manchmal ist es ein Prickeln, ein starkes Pulsieren, ein Stechen, ein körperlich-ausgefüllt Sein. Es fühlt sich satt, lebendig, voll, warm, weit an. Es ist wie eine Ausdehnung, ein sehr langanhaltender Sog, eine Sensation im gesamten Unterleib, die sehr stark nachbebt und anhält. Manchmal sticht es wie eine Blasenentzündung (krass intensiv)!
Das erlebe ich mit dem Mann, genauso wie mit mir selbst. Generell legten die meisten Männer großen Wert darauf, das ich komme.