WISSEN💡Die Auswirkungen von Solosex auf Gesundheit und Beziehung von Frauen
Solosex, Selbstbefriedigung, Masturbation: eine weit verbreitete sexuelle Handlung unter Frauen. Nationale Umfragen in Großbritannien, den USA und Australien zeigen, dass zwischen 21% und 42% der erwachsenen Frauen in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal masturbiert haben. Trotz seiner Häufigkeit wird Solosex oft stigmatisiert und mit Scham belegt. Diese negative Wahrnehmung wurde durch medizinische und religiöse Diskurse verstärkt, die weibliche Masturbation als schädlich darstellten. Doch wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Masturbation nicht nur normal, sondern auch vorteilhaft für die sexuelle und allgemeine Gesundheit sein kann.
Physiologische und emotionale Vorteile
Studien zeigen, dass Solosex eine Vielzahl positiver physiologischer und emotionaler Effekte haben kann. Masturbation kann helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern. Dies ist auf die Freisetzung von Endorphinen während der sexuellen Erregung und des Orgasmus zurückzuführen. Darüber hinaus kann Solosex zur Regulation des Hormonhaushalts beitragen, was sich positiv auf das emotionale Gleichgewicht und auf die Libido auswirkt.
Verbesserte sexuelle Gesundheit
Regelmäßige Masturbation kann die sexuelle Gesundheit fördern, indem sie die sexuelle Funktion verbessert. Frauen, die häufiger masturbieren, berichten von besserer orgastischer Funktion und höherer sexueller Zufriedenheit. Solosex ermöglicht es Frauen, ihre eigenen sexuellen Vorlieben und Bedürfnisse besser zu verstehen, was zu einer erfüllteren Sexualität führen kann.
Stressabbau und Stimmungsschwankungen
Der Akt der Masturbation kann auch als eine Form der Selbstfürsorge betrachtet werden. Viele Frauen nutzen Solosex, um Stress abzubauen und ihre Stimmung zu heben. Dies ist besonders wichtig in Zeiten hoher Belastung, da Masturbation eine natürliche und gesunde Methode zur Entspannung bietet. Klitorale Masturbation und die daraus resultierenden Orgasmen können die Stimmung verbessern, während Masturbation mit vaginaler Stimulation eher entspannend wirkt. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass Masturbation eine vorteilhafte Methode zur Bewältigung psychischer Belastungen sein kann.
Mehr zu Sex und Solosex? Hier findest du echte Erfahrungsberichte von Frauen und weitere Artikel.
Solosex als Self-Empowerment
Beim Solosex entscheidest du wann und wie du Sex haben möchtest. Das ist für manche schwieriger, wenn es um partnerschaftlichen Sex geht. Daher ist Solosex auch ein gutes Training, beim Sex auf sich zu achten und seine eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu respektieren. Solosex empowert dich, die Entscheidung für erfüllenden Sex in die eigene Hand zu nehmen.
Positive Selbstwahrnehmung und Genitales Selbstbild
Ein positiver Zusammenhang besteht auch zwischen der Häufigkeit der Masturbation und dem genitalen Selbstbild. Frauen, die regelmäßig masturbieren und dabei positive Gefühle wie Zufriedenheit und Empowerment erleben, haben oft ein besseres Bild von ihren eigenen Genitalien und ihrer Sexualität insgesamt. Dieses positive Selbstbild kann zu einer gesteigerten sexuellen Funktion und Zufriedenheit führen.
Der Zusammenhang zwischen Solosex und Partnersex
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Beziehung zwischen Solosex und partnerschaftlichen Sex. Studien deuten darauf hin, dass Frauen, die ähnliche Techniken während der Masturbation und des Sex mit Partner oder Partnerin anwenden, bessere orgasmische Erfahrungen machen. Eine hohe Übereinstimmung von deiner Praxis beim Solosex und partnerschaftlichen Sex kann zu einer verbesserten Erregung und einem intensiveren Orgasmus führen. Frauen, die ihre Masturbationsgewohnheiten auch für den gemeinschaftlichen Sex nutzen, erleben häufig eine größere Zufriedenheit in ihren sexuellen Beziehungen.
Orgasmische Schwierigkeiten und ihre Bewältigung
Ein wesentlicher Teil der Forschung konzentriert sich auf die Gründe für orgasmische Schwierigkeiten bei Frauen. Während Masturbation häufig als einfacher und stressfreier empfunden wird, kann Partnersex mit größeren Herausforderungen verbunden sein. Frauen, die eine höhere Übereinstimmung zwischen ihren Solosex- und Partnersexpraktiken aufweisen, berichten von weniger orgasmischen Schwierigkeiten und einer höheren allgemeinen sexuellen Zufriedenheit.
Solosex ist mehr als nur eine private sexuelle Aktivität. Es ist ein wichtiger Bestandteil der sexuellen Gesundheit und des Wohlbefindens von Frauen. Die positiven Effekte auf die Stimmung, die Stressbewältigung und die sexuelle Zufriedenheit zeigen, dass Masturbation ein natürliches und gesundes Verhalten ist. Indem wir das Verständnis und die Akzeptanz für Solosex fördern, können wir einen bedeutenden Beitrag zur sexuellen Gesundheit und zum allgemeinen Wohlbefinden von Frauen leisten. Die Entstigmatisierung und offene Diskussion über Solosex sind daher unerlässlich, um Frauen zu ermutigen, ihre Sexualität frei und ohne Schuldgefühle zu erkunden.
Was macht Solosex mit dir?
Quellen
Rowland DL, Hevesi K, Conway GR, Kolba TN. Relationship Between Masturbation and Partnered Sex in Women: Does the Former Facilitate, Inhibit, or Not Affect the Latter? J Sex Med. 2020 Jan;17(1):37-47. doi: 10.1016/j.jsxm.2019.10.012. Epub 2019 Nov 21. PMID: 31759932.
Wehrli, F. S. V., Bodenmann, G. J., Clemen, J., & Weitkamp, K. (2024). Exploring the Role of Masturbation as a Coping Strategy in Women. International Journal of Sexual Health, 1–20. https://doi.org/10.1080/19317611.2024.2344812