“Masturbation ist meine absolute Me-Time” Kim, 46

Ich hab schon früh zu masturbieren angefangen. Ich hatte asthmatische Bronchitis mit heftigen Schüben, Erbrechen und Krankenhausaufenthalten. Schon damals mit 6 Jahren, habe ich mich in diesen Krankheitsphasen beruhigt und einfach meine Hand auf meine Vulva gelegt. Das war jetzt nicht unbedingt eine Selbstbefriedigung, aber es hat mich sehr geerdet. Auch heute noch, wenn es mich tagsüber überkommt und ich spüre gerade, dass es mir gut geht und dann belohne ich mich damit. Ich liege im Bett auf dem Rücken und genieße mich. 2-3mal die Woche mache ich auch ein Badewannen-Ritual mit Kerzenlicht und einölen. Zum Orgasmus komme ich beim Masturbieren eigentlich immer, auch weil ich komplett entspannt bin. Der Orgasmus ist dann ein Teil dieser vollen Entspannung. Eine absolute “Me-Time”, um aufzutanken.

Ich habe zwar jede Menge Sextoys aber das ist mir alles eigentlich zu schnell. Mit meinen Händen kann ich das viel besser bestimmen. Diese Gerätschaften sind oft viel zu unsensibel und zu schnell. Ich möchte es mehr genießen und auch die ganz kleinen Stellen am Körper kennenlernen. Für mich hat das ganz viel mit Selbstliebe zu tun. Was finde ich schön? Wie kann ich das dann auch meinem Partner vermitteln?

Den Orgasmus mit einem Partner empfinde ich immer sehr schön und erstrebenswert aber eben nicht notwendig. Hierbei bevorzuge ich einen “Tal-Orgasmus”, den ich in der Ausbreitung und Länge erfahren darf. Schnelle Orgasmen kann ich haben, finde sie jedoch weniger erstrebenswert wie den Liebesakt selbst. Ich musste erst lernen, dass “schnell” für mich nicht gut ist. Das habe ich in meiner Jugend noch nicht gewusst. Da ging es eher mal um Stellungen aber oft war es sehr schneller Sex, viel zu schnell.

Das Schöne ist, dass ich bei meinem Partner ganz “ich” sein. Vielleicht hat mir die Selbstbefriedigung auch geholfen, ganz im Reinen zu sein mit meinem Körper, mit jeder Falte. Mein Partner findet es auch erregend, dass ich so in mir ruhen kann. Es hilft ihm auch bei ihm ganz anzukommen.

Zurück
Zurück

“Masochistisch und devot bedingen einander nicht zwangsläufig - ich mag jedoch beides” MiYu, 33

Weiter
Weiter

“Ich wurde in meiner Kindheit von meinem Stiefvater sexuell misshandelt” Jenja, 31